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FrageWer ist gegenüber der Volksschule kritisch eingestellt?

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Hallo

Mit zunehmenden (negativen) Erfahrungen bin ich sehr kritisch gegenüber der Volksschule eingestellt. Ich finde, die Kinder verbringen einfach viel zu viel Zeit in der Schule und lernen viel zu wenig - oft genug muss man mit den Kindern neben der Schule Themen aufarbeiten, viele Kinder sind müde und gefrustet, und die Reaktion darauf sind Verweigerung und / oder auffälliges Benehmen, um seinem Unwohlsein Ausdruck zu verleihen. Die Volksschule interpretiert das aber ganz anders: Für sie haben die Kinder dann "soziale Beeinträchtigungen". Und dann wird die Verantwortung zusammen mit den Kindern in eine Sonderschule abgeschoben. Wie viele Kinder machen eine Therapie: Logopädie, Ergotherapie, Früherziehung, Psychomotorik, Medikamente, Psychotherapie, … Es kann doch nicht sein, dass Kinder in der heutigen Gesellschaft so falsch sind, und in mir drängt sich der Verdacht auf, dass es nicht die Kinder sind, sondern die Gesellschaft, die völlig falsch liegt.
Die Kinder bekommen zudem einen "Einheitsbrei" vorgesetzt - es wird keine Rücksicht darauf genommen, es KANN aus Mangel an Ressourcen keine Rücksicht auf individuelles Lerntempo und individuellen Lerninhalt genommen werden. Das Resultat, sind schulgefrustete und schulmüde Kinder, und das bereits im jungen Alter.
Die Kinder werden zudem in immer grösserem Mass "verstaatlicht": Schule und KESB entbinden Eltern immer mehr von ihrem Elterndasein mit all ihren Pflichten und Rechten und degradiert Eltern zu Erzeugern und Ernährern. Das darf aber nicht so sein! Die Kinder sind in ihrer Familie bei ihren Eltern am besten aufgehoben. Wenn die Eltern wirklich nicht in der Lage sind, für ihre Kinder zu sorgen, hat der Staat in erster Linie Hilfe innerhalb der Familie zu bieten. Leider zielt der Staat, beziehungsweise die Behörden, viel zu weit übers Ziel hinaus.
Aus diesem Grund will und werde ich meine Kinder zuhause beschulen, um sie diesem Einfluss und diesem Druck zu entziehen.

Ich würde mich sehr über einen Erfahrungs- und Meinungsaustausch bezüglich Volksschule freuen :-)
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19 Antworten

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Na,vor jedem Druck und Einflüssen wirst du deine Kinder nie bewahren können.
Denk an die Berufsschule und an die spätere Arbeitswelt!

Aufgeschoben statt aufgehoben?

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Genau Kinder können für später stark gemacht werden, indem sie Kompetenzen in ihrem Tempo erwerben, Eigenverantwortung übernehmen, sich Lernstrategien aneignen, die ihnen entsprechen, sich selbst besser spüren, sich selbst in Kontext mit der Welt stellen und eigene Erfahrungen in diesem Zusammenhang machen. In der Schule sind sie falschem Druck ausgesetzt.
Wenn Kinder Möglichkeiten haben, sich diese Kompetenzen anzueignen, werden aus diesen Kindern verantwortungsvolle und selbständige Erwachsene, die dem Druck der Welt standhalten können.
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Geht es hier um die Schweizer Schule?

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Generell um das Prinzip Schule in der heutigen Industriegesellschaft.
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Ganz toll geschrieben Rumpelstilzchen! Ich bin ganz Deiner Meinung! Leider wäre es mir nicht möglich mein Kind zuhause zu Unterrichten.

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Schade… In D ist es ja verboten.
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Ich habe bereits jetzt schon extrem Mühe damit (mein 1. Sohn kommt im August in den Kiga). Gerade heute hatte ich ein Gespräch mit der Spielgruppenleiterin. Oftmals ist es so, dass die jungen, frisch studierten Lehrpersonen die Kinder nur nach ihren Defiziten beurteilen und somit die Kinder abgeklärt haben wollen. Ganz schlimm, ich finde das sehr beängstigend. Und was wird daraus in einigen Jahren? 6 Jährige mit Burn-Outs???

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Es sind nicht nur die frisch studierten, glaub mir… Ich weiss, wovon ich rede, weil ich selber im Schulwesen tätig war. Und was ich gesehen, erfahren und erlebt habe, hat mich dazu gebracht, auszusteigen.
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Wow, so viel negatives....
Ich habe es total anders erlebt:
Meine beiden Jungs waren bei einer frisch diplomierten Kindergärtnerin und die ist wirklich spitze! Sie bringt wirklich das ganze Packet mit sich, ist lieb, fürsorglich, sieht das Kind als Individuum, geht auf sie ein, ist kreativ, jeden Tag draussen..... Die Liste wäre noch lang!

Wir können das Schulsystem nicht beeinflussen und das ist doch auch gut so. Wir können es jedoch mittragen, indem wir unsere Kinder unterstützen und gut mit den Lehrern zusammenarbeiten.
Von wegen jedes Kind wird gleich abgeklärt. Mein Sohn hat eine Lese und Deutschschwäche und da wir viel zuhause mit Ihm üben sind die Noten genügend. Nichts desto Trotz möchte ich es gerne abgeklärt haben, um ihm die bestmöglichsten Chancen zur Förderung und zu unserer Entlastung zu geben.

Da die Noten jedoch reichen ist er ein Grenzfall und wir als Eltern müssen recht kämpfen, damit unser Kind abgeklärt wird.

Also lasst es doch einfach auf euch zu kommen und macht euch nicht unnötig Druck und Sorgen, denn die kommen noch von ganz alleine. Vor allem überträgt sich eure Meinung auch aufs Kind und das sollte doch in diesem Alter noch nicht sein müssen. Oder?

Auch müssen die Kinder lernen, mit einem gewissen Druck umzugehen. Wenn man sich nämlich die heutige Berufswelt ansieht, ist dies doch okay, wenn sie schon in der Schule lernen mit gewissen Situationen umzugehen.

Ich hatte vor einigen Wochen ein Gespräch mit einer meiner Lehrfrauen: Ich habe sie höflich und in nettem Ton gebeten daran zu arbeiten, dass sie für die Erledigung einer Aufgabe im Betrieb nur eine gewisse Zeit zur Verfügung hat und darauf achten muss, diese nicht zu überschreiten. Nun ist sie 3 Wochen krank geschrieben, da es ihr psychisch nicht gut geht, weil sie von mir kritisiert wurde...

Sorry, aber das geht gar nicht, ich glaube nicht, dass solche Personen im Berufsleben klar kommen. Wenn also schon die Kleinsten vor oder im Kindergarten so verhätschelt und betütelt werden, dann wundert es mich nicht, wenn das dann die Konsequenz ist!

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Ja jedem seine Meinung. Ich finde es persönlich auch nicht gut, wenn die Kinder zu Hause unterrichtet werden. Aber das muss jeder für sich und seine Familie selber entscheiden, darüber sollte man nicht werten...
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Was noch wichtig ist: Ich habe erst eine negative Einstellung entwickelt, NACHDEM sich meine Kinder zunehmend unwohl gefühlt hatten in der Schule. Und was ich hinter den Kulissen alles erlebt habe hat nicht unbedingt zu einem positiveren Bild geführt… Ausnahmen natürlich nicht eingeschlossen, von denen es auch gibt.
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1976, da vermischt Du zwei verschiedene Dinge, finde ich:
Das eine ist der Unterricht zuhause, wo die Kinder individuell ihren Bedürfnissen und Begabungen entsprechend gefördert werden, wo ihnen auch andere Lerninhalte und -zugänge vermittelt werden und wo sie ohne falschem Druck ihre Kompetenzen erweitern und neue erwerben können. Homeschooler bringen eine hohes Mass an Eigenverantwortung mit und sind dem Lehrplan meist voraus.
Das andere sind Eltern, die ihren Kindern alle Probleme aus dem Weg räumen und für ihre Kinder in Situationen in die Presche springen, in denen diese selbst reagieren oder agieren müssten und könnten. Das ist eine Erziehungsfrage der Eltern und nicht eine Frage der Schulform.
Kinder gehören uns nicht, wir haben lediglich die Aufgabe, sie zu begleiten, nicht aber, sie in ein Schema und in ein System zu pressen, das ihnen nicht entspricht. Deine Kinder sind noch jung, meine sind schon alle in der Schule und frustriert. Und genau das muss nicht sein. Das heisst aber nicht, dass ich keine Erwartungen habe- ich halte mich an den Lehrplan. Und die Kinder wissen das ganz genau. Aber ich möchte meine Kinder individuell in ihrer Entwicklung begleiten und ihnen die Möglichkeit geben, Theorie und Praxis zu verbinden, soweit das möglich ist, sie selber erfahren und erforschen und somit eigene Erfahrungen machen lassen. Lernen über das Erleben soll im Vordergrund stehen, und keine sterile Wissensvermittlung im sterilen Schulzimmer.
Und die Leute, die Du beschreibst und kritisierst, waren in der regulären Volksschule, da bin ich mir zu 100% sicher.
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Da kann ich dir vollkommen zustimmen!
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Wie organisierst du das Ganze. Zuhause Unterrichten und Arbeiten zugleich?

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Danke für deine Antwort
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Entschuldige, ich habe nicht immer Zeit, im Internet unterwegs zu sein… Aber natürlich werde ich nicht mehr arbeiten, sondern 100% für meine Kinder da sein.
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Wäre schon schön wenn du dich zu Wort melden würdest. Gerade in deiner eigenen Selbstkompetenz... als zukünftige Lehrerin die ihre Kinder in Eigenverantwortung fördern will!
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Rumpelstilzchen?
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Kann man denn einfach so die Kinder selber unterrichten? Reicht da Deine Ausbildung zur Kindergärtnerin um alle Stufen - die drei sind nicht im selben Alter - unterrichten zu können? Wenn dem so ist, finde ich das sehr spannend.

Auch würde mich interessieren, wie das finanziell ausschaut. Da wirst Du nicht mehr arbeiten können daneben, oder? Zahlt da das Sozi den Lohnausfall?

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Die Alimente und das Kindergeld reichen knapp. Im AG ist Homeschooling melde-, aber nicht bewilligungspflichtig.
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Rumpelstilzchen?
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Wir sind gerade an der Abklärung für den KT. TG dass Homeschooling gemacht werden kann. Da man im Thurgau sone Art Privatschule für sowas aufziehn will.

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OMG!!
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Wir hatten so ungefähr alles:
Eine ganz tolle Lehrerin frisch ab Hochschule die meiner Kleinen mit ihrem lebhaften Wesen sehr entsprochen hat - gut so mache Idee musste sie verwerfen und manches geht sie inzwischen anderst an als im ersten Klassenszyklus.
Und eine kurz vor der Pension die meiner Grossen nach 7 Lehrern in 2 Schuljahren so richtig gut getan hat weil sie mir ihrer natürlichen Autorität und ihrer ruhigen und freundlichen Art einfach ein bischen Ruhe gebracht hat.

Die Grosse hatte danach noch so eine Dreierkombi an Lehrerinnen die sich eine Stelle geteilt haben und sich untereinander schon nicht grün waren, da ging sie nicht gerne in die Schule und ihre Leistungen,naja.
Jetzt hat sie einen Lehrer den ich persönlich einen totalen A*** finde aber sie kommt gut mit ihm klar und von daher werde ich nicht vor ihr sagen was ich von ihm halte.

Die Kleine hat im Moment einen Lehrer der nach Hochzeit und Baby und inzwischen langem Arbeitsweg wenig motiviert ist und die Klasse viel sich selber überlässt.
Da sie klare Regeln und Arbeitsaufträge braucht und effizient arbeiten und lernen zu können kommt sie mit den vielen Gruppenarbeiten und den Wochenplänen und der Eigenverantwortung sich selber ihren Stoff zu erarbeiten und nach eigenem Ermessen zu üben schlecht klar und rebelliert und eckt an.
Da müssen wir viel selber zu Hause erarbeiten was sie auch nicht so gut findet.
Ob das besser wird wenn sie in die Oberstufe wechselt - ich weiss es nicht, ich hoffe mal drauf.

Beide haben aber ein Ziel wo sie hin wollen, die eine steckt höher und die andere tiefer.

Ich glaube das der Mix in den Klassen es für alle nicht einfacher macht, die Ansprüche die Eltern stellen auch nicht.

Ich stimme Dir aber zu das es oft Lehrer und Kindergartenlehrerinnen gibt denen eine gewisse Gelassenheit fehlt, das betrifft nachdem sich die Ausbildung ja auch immer wieder ändert gerade junge Lehrpersonen.
Der Lehrplan ist ein anderer als vor 20 Jahren.

Ich bekomme das in der Spieli immer wieder mit (Geschwisterkinder!) wie viele Unsicherheiten bei Eltern hervorgerufen werden. Und wie schnell sie sich auch angegriffen fühlen oder in die Ecke getrieben.
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du schreibst so schön, von eigenen strategien, eigenes tempo, eigenverantwortung etc. ist alles gut und recht. für viele kinder ist ein solches system sicher angebracht, es gibt aber auch kinder die ein "geregelteres system" brauchen damit sie sich zurechtfinden....
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Liebe Frauen und Männer, die ihr offenbar so zahlreich negativ zu unserer Volksschule eingestellt seid:
Nehmt eure Kinder und macht Homeschooling oder Unschooling, wenn von der Schule her nur negative Einflüsse kommen und ihr alles besser wisst. Es ist in einigen Kantonen sehr einfach, eine Bewilligung dafür zu bekommen. Ob es eure Kinder für die Lebenswelt vorbereitet sei dahin gestellt. Alles Gute, für alle, von Herzen.

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July - verwechsle "negativ" nicht mit "konstruktiver Kritik". Immer dann, wenn ein "System" nicht hinterfragt werden darf, werde ich hellhörig! Klar, ein "totalitäres System" duldet keinen Widerspruch. Das kennen wir zu genüge aus der Geschichte....
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Ich mache mir auch Sorgen betreffend der Entwicklung des Schulsystems. Aber wie bereits Lilly schreibt, kommt es auf den einzelnen Lehrer an. Unser Sohn ist sehr wissensbegierig und kann Löcher fragen. Er geht in den ersten Kindsgi. Dann hat er noch andere Fähigkeiten. Dafür ist er in der Motorik hinterher. Das wird schon im Kindergarten bemängelt, dabei geht er ja zur Ergotherapie und die Kindergärtnerin weiss das. Auffällig ist er auch nicht. Er ist glücklich, trotzdem wird bemängelt, dass er wenig Kontakt sucht. Ja, muss denn ein 5 jähriges Kind alles entsprechen? Hauptsache ist doch auch, dass er glücklich ist und es für ihn so stimmt. Dafür kann er anderes was andere noch nicht können. Der Rest kommt doch alles. Man soll den Kindern ZEIT lassen!!!! Das bemängle ich! Und ja, wie sieht es in der Schule aus? Da kommt es schwer auf den Lehrer an mit seinem Umgang mit Schülern und wie er den Schulstoff gestaltet. Homeschooling käme bei mir nicht in Frage. Dann lieber den Lehrer wechseln.
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Ich glaube nicht das Homeshooling DER Weg ist.

Ich bin auch sicher das sehr vieles in der Schule ganz prima ist: Unterricht in Halbklassen zum Beispiel. Relativ kleine Klassen.

Ich bin mir aber auch sicher das dieser Trend zu Eigenverantwortung ab Einschulung und jeder muss einschätzen wie viel er/sie übt (oder von zu Hause her muss), ...
Und wir sind alle nur noch teamfähig und so sozial kompetent das wir alles in der Gruppe lösen und erarbeiten können,.....
nicht wirklich dem Grossteil der Schüler entspricht.

Es steht und fällt mit dem Lehrer und da gibt es tolle und engagierte und eben nicht so tolle und weniger engagierte.
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Ja dieses Beispiel ist extrem. Wo bleibt denn da die Emozional- und Sozialentwicklung. Das arme Mädchen.

So sollte es meiner Meinung nach gar nie sein!
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Dieses Video ist völlig tendenziös und überzeichnet! Wünschte mir, es gäbe mehr solcher Eltern, die sich mit vollem Engagement (zeitlich wie finanziell) um ihren Nachwuchs kümmern..... denn leider sehe und erlebe ich in meiner Umgebung zuhauf, wie Eltern ihre Kinder verwahrlosen und letztlich auch verblöden lassen.....
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Homeschooling?.... Dies möchte ich und meinen Kinder nicht zumuten! Abgesehen von der Bildungslücke durch den von mir vermitteltem Unterricht.. und den darauffolgendem Nervenzusammenbruch... Nein ich kann mir nicht anmassen, dass ich in der Lage wäre, die Kompetenz einer Lehrperson zu übernehmen.

In unserer Schule sind die Kinder sehr gut aufgehoben. Natürlich gibt es Lehrpersonen ..eigentlich nur eine von 5 , mit der ich anecke. Aber da darf man auch für sein Kind einstehen und Rat beim Schulsozialarbeiter, Schulpsychologen oder bei der Schulleitung holen. Bisher wurden meine Anliegen immer ernst genommen und auch durchgesetzt.

Ich finde unsere Schule sehr Bereichernd. Abgesehen von den Sozialkontakten, Schulkameraden, Sportunterricht, Schwimmunterricht, Schulprojekten, Veranstaltungen, Sporttagen, Herbstwanderungen, Schulausflügen und noch vieles mehr.. Nein, diese Kontakte und Angebote möchte ich meinen Kindern nicht vorenthalten...

Denken wir zurück... was hatten wir für Lehrpersonen in unserer Schulzeit.
Sind diese wirklich auf uns eingegangen? Wurden unsere Themen und Probleme wirklich ernstgenommen...

Ich denke wir dürfen es zu schätzen wissen, was unsere Schule heute uns und unseren Kindern alles bietet.

Probleme und Themen gibt es überall... es ist immer eine Frage wie man damit umgeht, so gehen auch unsere Kinder damit um.

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Rumpelstilzchen, hast du denn konkrete Beispiele wo deine Kinder zunehmend mit der Schule Mühe haben?
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Die Therapiestellen sind alle überlastet und haben Wartezeiten bis zu einem Jahr. Es können also nur Kinder in die Therapie welche wirklich Schwierigkeiten haben. Also es ist längst nicht so dass fast alle Kinder in eine Therapie müssen heutzutage etc.

Da sich der Lebensstil der Gesellschaft verändert hat, bringen Kinder andere Lern- und Lebenserfahrungen mit, wenn sie in die Spielgruppe, Kindergarten und Schule kommen. Das fängt schon beim Baby an... und es hat zur Konsequenz dass - ich sags nun mutig dütsch und dütlich- auch neue Defizite entstehen. Wir Pädagogen erleben das in der Wahrnehmung, Sprache, Feinmotorik, Kreativität- ach, die Liste wäre sehr lang. Klar gab es das auch früher, aber eben weniger ausgeprägt. Allerdings stimmt auch, dass heute die Ansprüche an Kinder zu hoch sind- sie sollen überall perfekt sein. Dabei lernt man ein ganzes Leben lang! Oft haben die Eltern an sich selber auch so hohe Ansprüche und wollen das perfekte Familienleben, die perfekten Eltern sein und in der perfekten Wohnung oder Haus leben. Und im Geschäftsleben geben sie auch 100 %. Und sie wollen das Beste in der Erziehung bei den eigenen Kindern. Aber die heutigen Eltern- vor allem die Jüngeren- sind eben auch schon selber "Wohlstandskinder" gewesen...
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Hallo,
Was mich heutzutage wundert, dass kein Jahr vergeht, wo alle 2. Kindergärtner in die Schule gehen können. Es gibt immer wieder Einzelfälle von Eingliederungsklasse oder 3. Kindergarten. Mit den 2 Jahren Kindergarten und dass Kindergarten-Lehrpersonen eine Pädagogische Fachhochschule absolviert haben, kann ich nicht verstehen, warum es kein einziges Jahr mit Schulübertritt für alle Kinder. Alles wird obligatorisch gemacht, doch dann habe ich die Erwartung, dass man im schlimmsten Fall den 1. Kindergarten wiederholt, doch das Ziel sollte sein, dass es nicht zu viele Ausnahmen für den Schuleintritt gibt. Da stelle ich mir die Frage, ob es dann wirklich immer nur an den Kindern liegt oder ob man nicht eher zu viele Probleme sieht und nicht mehr die Fähigkeiten, dass Kinder sich sehr gut entwickeln können.

1 Kommentar

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Heute ist das Ziel jedes Kind dort zu fördern und abzuholen wo es gerade steht in der Entwicklung. Das ist die neue Richtung und Trend. Darum werden schwache Kinder nicht mehr wie früher automatisch trotz Schwächen eingeschult und mitgezogen oder mitgeschleppt.
Weil man weiss, dass eine Beurteilung nie zu hundert Prozent neutral ist und auch zum sich abzusichern werden Kindern heute immer abgeklärt wenn Probleme da sind. Und der Hauptgrund: Weil man eben das Ziel hat das Kind dort zu fördern wo es steht. Das erklärt also die grosse Zunahme von Abklärungen.
Gerade weil man eben lieber integrieren als separieren möchte, werden Teilschwächen therapiert, damit das Kind möglichst nicht die Gruppe wechseln muss und es trotzdem eine sinnvolle und gute Schukarriere hat.
Die Rechnung geht aber nicht ganz auf. Zum einen streicht der Kanton aus Kostengründen immer wieder Stellen (Aargau). Das bedingt längere Wartezeiten bereits bei Abklärungen. Und in die Therapie können nur schwere Fälle, weil es zu wenig Platz hat.

Über den letzten Punkt lässt sich streiten: Haben die heutigen Kinder auch mehr Probleme oder nicht oder erfasste man die Kinder früher nicht so genau?

Persönlich vertrete ich die Meinung: Ja, die Kinder haben mehr Defizite als früher. "Schuld" ist die andere Lebensführung. Wir sind eine Wohlstandsgesellschaft geworden, die Umwelt und das Umfeld haben sich stark verändert in den letzten Jahren.

Das Gute ist: Der Wohstand beginnt zu kippen. Das lässt mich hoffen, dass man sich gezwungenermassen neu orientieren wird...
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Ach weisst Du Rumpelstilzchen... vielleicht hast Du ja einfach selber einfach eine Übermüdung und gar Krise? Du schreibst ja schon seit Ewigkeiten immer wieder tolle Beiträge in diesem Forum, aber mir ist aufgefallen dass Du in den letzten Monaten oft "hart" (mir fällt gerade kein besserer angemessener Ausdruck ein, sorry...) tönst ...
Ich will Dich damit nicht angreifen und erwarte auch keine öffentliche Stellungsnahme darauf und will Dich und alle Anderen auch nicht von der sachlichen Diskussion hier ablenken - nur mal anregen schnell selber den eigenen Blickwinkel zu überprüfen. Es schoss mir spontan auch durch den Kopf ob Du sogar geistig unterfordert bist momentan? Ich meine das im positiven Sinne...

Mausbeinallein kann man die Gesellschaft nicht ändern. Das alles ist so verwoben und vernetzt- bis weit hinaus-
Selber ist und bleibt man nur ein kleiner Tropfen auf einem heissen Stein- besser das innerlich zu akzeptieren und das Beste daraus zu machen damit als sich immer wieder aufzuregen, so denke ich persönlich zumindest. Oder dann versuchen durch eine kluge berufliche Wahl und Tätigkeit- oder durch ein Nebenamt- doch ein kleiner Teil zu werden welcher die Gesellschaft ein kitzelkleines bisschen in die richtige Richtung prägen kann.

Oder ab in die Politik wandern...

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Also ich kann diesen bitteren Nachgeschmack nicht nachvollziehen... Ich gehe und ging auch nicht immer mit allen Meinungen konform, aber genau diese Vielfalt schätze ich in diesem Forum. Klar habe ich mich auch schon mal aufgeregt über einige Posts, aber auch das gehört dazu. Meiner Meinung nach macht das Lilipedia Team einen sehr guten Job. Und das sollte auch mal gesagt werden!
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Hallo Lilipedia
Auch ich habe alles mitverfolgt und wie es Apfelbäumchen so schön nennt hinterlässt das ganze einen bitteren Nachgeschmack.
Ich schätze dieses Forum sehr und auch all die Menschen die dieses Forum nutzen. Und dennoch sehe ich sehr viele Ungereimtheiten, die für Gelegenheitsnutzer sicherlich keine Rolle spielen. Jedoch so glaube ich, haben sicherlich ein paar Juser ihr Herz in diesem Forum, ich gehöre auch dazu.
Ich bedanke mich für Apfelbäumchens konstruktive Kritik....
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Hi Lilipedia
Besten Dank für die Antwort - mir war natürlich bewusst, dass eine "Klarstellung" umgehend erfolgt ;)
Es ging mir darum aufzuzeigen, dass gewisse Ungereimtheiten auffallen - nicht nur mir, auch anderen - und euch diese Feststellung als konstruktives Feedback zu melden. Handhaben könnt ihr das natürlich auch in Zukunft nach eigenem Gusto, denn - Hand aufs Herz - die Welt der Nutzer/innen dreht sich deswegen genauso weiter. Aber es soll ja einige wenige "Unternehmen" geben, die "Kundenfeedbacks" schätzen.
Es ist für mich auch nachvollziehbar, dass man den sehr aktiven Nutzer/innen wohlgesinnt ist. Vielleicht ist es trotzdem möglich eine gewisse Transparenz und Balance zu gewährleisten. Beispielsweise hat es im "Flüchtlings-Post" sehr pauschalisierende (für mich auch fiese) Aussagen und ich habe dort nie eine "Klarstellung" gesehen. (Das ist KEIN Angriff an Dich Rumpelstilzchen, einfach eine Feststellung, dass die Ellen nicht immer gleich lang scheinen...)
Nochmals: Ich will niemandem "an den Karren fahren", keinen beschuldigen ect., sondern einfach nur meine eigenen Beobachtungen und meine Meinung dazu kundtun.
Herzlich grüsst, eine Gelegenheitsnutzerin
(Natürlich darf auch dieser Beitrag gelöscht werden :):):):):):):)
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...und das mit der Volksschule auch.
Da du ja nun selbstunterrichtest!
Doch, ich mit der Volksschule :-) Das Problem mit diesen Punkten sollte sich (hoffentlich) erledigt haben.
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Habt ihr keine andere Probleme? Es geht um die Volksschule liebe Leute..
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Mama, wenn hier jemand reklamieren könnte, dann wohl ich, nachdem meine Punkte von über 250 um 200 gefallen sind (was ich nicht mal mitgekriegt habe) Aber wenn mir das Wurscht ist, sollte es Dir erst recht Wurscht sein :-)
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Wenn man schon Punkte verteilt, aus welchen Gründen auch immer und ein Punktesystem vom Betreiber erstellt wird, aus Wochen gründen auch immer...
Dann doch bitte gerecht! Es kann nicht sein, dass eine Punktzahl von 256 nach meiner Kritik sofort auf 47 fällt.
Nun kann man wer auch immer meinen Beitrag sofort löschen.
Danke!
Klarstellung Lilipedia Forum Administration:

Die 3 Kommentare wurden gestern (Pfingstmontag) vom Lilipedia Admin gelöscht. Denn nachweisbar falsche und fiese Unterstellungen gegen einen Forum User werden nicht geduldet sondern werden auch in Zukunft KOMMENTARLOS gelöscht. Statt themenbezogen zu antworten (es geht um die Volksschule und nicht um läppische «Punkte») wird in erbärmlicher Weise einem Forum User Punkte-Schummeleien unterstellt. Zur Aufklärung: Die Reputationspunkte werden laufend (automatisch) vom Forumssystem neu berechnet und hat gar nichts mit «Geisterhand» zu tun!

An dieser Stelle auch vielen Dank an alle Forum SchreiberInnen, die mit konstruktiven und zuweilen auch kritischen Beiträgen überhaupt eine sinnvolle Diskussion in diesem kleinen Forum ermöglichen (u.a. von «1976», «Blickwinkel», «Lilli», «Rumpelstilzchen», etc.).

Übrigens, die Themen «Beinpresse Zweijährigen», «Koboldausbildung», etc. wurden mittlerweile gesperrt. Und noch etwas: Bei offensichtlichen Fakes und Trolls bitte NIE antworten. Denn «Ignoranz ist die schlimmste Form der Verachtung», will heissen, dass es am besten ist, solchen «Stuss» zu ignorieren und nicht unnötig zu «füttern».
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Aber das hat nichts mit mir zu tun. Ich kann keine Beiträge löschen...
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Ich glaube nicht, dass der Hauptpunkt die Punkte sind. Gerade bei unregistrierten Nutzern können diese nicht im Vordergrund stehen, oder? Auch negative Bewertungen sind nicht möglich. Aus meiner Sicht sind es vielmehr "Umgereimtheiten" die auffallend sind. Beiträge die nicht beleidigend sind (eher kritisch) sind plötzlich gelöscht, Themen werden nach unten verschoben, obschon die letzten Beiträge aktueller sind, Punkte sind plötzlich verändert ect. Andererseits bleiben absurde Themen ("Beinpresse für Zweijährigen", "Koboldausbildung" - um zwei aktuelle Posts zu nennen) publiziert. Das alles hinterlässt bei den aufmerksamen Usern einen Nachgeschmack. Meinen Beitrag kann man jetzt natürlich auch löschen - vielleicht regt er aber auch zum Reflektion an :):):):):)
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Blickwinkel, danke!!! Dass man sich über so etwas Banales wie Punkte aufregen kann... In Zukunft werde ich diese Bewertungen ausschalten. Dann kann auch niemand etwas unterstellen und ich habe meine Ruhe...
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Und für die gelöschten Beiträge soll ich auch verantwortlich gewesen sein? Entschuldige, aber ich verstehe nur Bahnhof, gebe es ehrlich zu. Ich hatte heute gar keine Zeit fürs Internet, weil ich mit meinen Kindern unterwegs war. Habe erst um 20 Uhr hier reingeschaut. Easy, glaub was du willst, das ist dein gutes Recht. Genauso wie es dein gutes Recht ist, zu kritisieren und zu voten wie du möchtest.
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Schön Rumpelstilzchen
Heute Morgen hattest du noch 250 nach meinem Beitrag wurde dieser,aus Geisterhand plötzlich auf 50 reduziert...?
Auch Beiträge von anderen wurden einfach gelöscht.
Ich denke auch andere User können dies bestätigen!
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Blickwinkel, danke für deine Inputs. Kann sein, dass ich momentan geistig unterfordert bin… Aber dem kann man ja zum Glück schnell Abhilfe schaffen ;-)
@ Mama und Apfelbäumchen
Ach wisst ihr, mir sind diese Punkte ziemlich egal. Habe jetzt geguckt und ich habe keine 250 Punkte, sondern knapp 50. (????) Verstehe die Aufregung nicht. Aber wenns Spass macht, mal hoch- und dann wieder runterzuvoten, dann mag ich euch das von Herzen gönnen. Mir ist das egal :-))))
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Bleibe dabei- auf so einen Quatsch wie Stimmenvergabe oder Punktzahl achte ich mich zum Glück schon gar nicht erst...

und dass es immer wieder Leutchen gibt die etwas "querschlagen" gehört offenbar immer wieder dazu- am Besten nicht aufregen und niemand einfach so beschuldigen.
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Ja, das ist nun ja wirklich fantasievoll!
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Und die Idee, dass es auch jemand anders sein könnte, der einfach positiv anstatt negativ drückt, um zu schaden, ist euch nicht gekommen? Rumpelstilzchen ist schon lange nicht mehr so aktiv, wie ich bemerkt habe.
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Kein Quatsch, 260 Stimmen in diesem Monat. Da muss man sch mehrere präsente Beiträge kommentieren. Oder man öffnet selbst alle alten Themen und gibt sich Punkte. Bedauernswert wenn jemand dies braucht!
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Was soll denn dieser Quatsch mit den zwei Kommentare auf meinen Beitrag hin? Ich meinte es ehrlich. Kann doch durchaus sein dass ich komplett falsch liege mit meinen Gedanken, das schliesse ich nicht aus. Ich wollte eben bewusst nicht Rumpelstilzchen "angreifen"; und wenn mein Gedankenanstoss das bei Anderen auslöst, so ärgert mich das offen gesagt.
also ehrlich.
4
Bin froh bin ich nicht die Einzige der gewisse Dinge auffallen ;)
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Ist auch anstrengend sich die daumenhochpunkte selber zu verteilen.
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ZITAT Rumpelstilzchen: **Die Kinder bekommen zudem einen "Einheitsbrei" vorgesetzt - es wird keine Rücksicht darauf genommen, es KANN aus Mangel an Ressourcen keine Rücksicht auf individuelles Lerntempo und individuellen Lerninhalt genommen werden. Das Resultat, sind schulgefrustete und schulmüde Kinder, und das bereits im jungen Alter.**

Vielleicht ist das die Lösung: SOL (selbstorganisiertes Lernen), das neue und revolutionäre Schulmodell der Schweiz mit Zukunft. Den klassischen (Frontal)Unterricht gibt es bei diesem Modell nicht mehr. Einige Volksschulen in der Schweiz haben dieses Schulmodell bereits eingeführt. Mit diesem Schulmodell soll es möglich sein, dem individuellen Lerntempo von Schülern viel besser Rechnung zu tragen. Viele Schüler sollen begeistert sein von dieser Art des Lernens.

SOL ist ein systemisches Konzept für Unterrichts- und Schulentwicklung
www.sol-institut.de/sol-fuer-schulen/

2 Kommentare Sortierung: Neuste Bewertung Chronologisch

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Das klingt ja super! werde mir das mal anschauen… Vielen dank für den Tipp! Obwohl ich im Schulwesen tätig war, kannte ich das Prinzip nicht...
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Hatten wir in der Fortbildung- gibt auch hier wie immer viel Gutes und auch "Wenn und Abers---".
Vermutlich wäre die goldene Mitte das Richtige...
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Das ausgeloggt sein hat ja nicht lange gehalten!

1 Kommentar

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Don't feed the troll ;-)

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