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FrageSprachentwicklungsstörung - gibts hier betroffene Eltern mit Kindern?

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Mein Sohn (3 3/4) hat eine Sprachentwicklungsstörung. Dabei sind fast alle Bereiche betroffen - am stärksten die Artikulationsebene, aber auch Wortschatz, Wortfindung und Grammatik. Es geht also nicht nur um die Laute "sch" oder "r", welche noch nicht alle Kinder mit 4 Jahren beherrschen, sondern um eine umfassende Störung des Spracherwerbs.

Leider fehlt mir ein Austausch mit anderen betroffenen Eltern, da solche Sprachentwicklungsstörungen doch nicht allzu häufig vorkommen und niemand in unserem Umfeld ähnliche Probleme hat. Dabei wäre es doch sehr hilfreich, wenn man sich gegenseitig austauschen könnte und Leute kennenlernen könnte, welche die gleiche "Gefühlspalette" durchmachen...

Gibt es hier betroffene Eltern mit Kindern, die eine Sprachentwicklungsstörung haben (vorzugsweise im Raum Nordwestschweiz)? Wäre schön, auf diesem Weg Gleichgesinnte kennenzulernen. Ich danke euch für eure Antworten.
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6 Antworten

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Hallo Mimmi

Mein Sohn hat eine expressive Sprachentwicklungstörung und ist jetzt 9 Jahre alt. Bis er 2,5 Jahre alt war, hat er nicht gesprochen, sondern sich mithilfe von Mimik und Gestik verständigt. Da ich Kindergärtnerin bin, habe ich relativ schnell gemerkt, dass es sich bei meinem Sohn nicht um einen Latebloomer handelt, sondern dass es etwas anderes ist und ich meinem Sohn helfen muss. Deshalb habe ich eine frühkindliche logopädische Abklärung in die Wege geleitet und eine Therapie forciert. Mein Sohn besuchte dann den Sprachheilkindergarten und machte grosse Fortschritte.
Heute hört man eine leicht verwaschene Artikulation und komplizierte Wörter kann er sich nur schwer merken. Ach ja, die Diagnose ist expressive Sprachstörung Typ C, also schwere Sprachentwicklungstörung.
Besucht dein Sohn die Frühlogopädie? Wenn nicht, dann reagiere schnell.

Wenn du weitere Fragen hast, dann melde dich einfach :-) Bin übrigens aus dem Raum Nordwestschweiz

1 Kommentar

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Herzilchen Dank für deine Antwort und danke für das Angebot, dass ich dir weitere Fragen stellen kann. Schön, dass dein Sohn heute so gut spricht. Weisst du noch, wie das damals mit der Anmeldung für den Sprachheilkindergarten lief? Unser Sohn kommt erst mit knapp 5 in den KiGa, haben also noch etwas Zeit. Nach der Zungenbändchen-OP (siehe andere Antwort) möchten wir einfach mal abwarten, was er jetzt mit der zusätzlichen Zungenfreiheit macht. Sollte er aber mässig Fortschritte machen, werde ich die Logopädin und den Kinderarzt auf den Sprachheilkindergarten ansprechen und fragen, was sie dazu meint.
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Hört dein Sohn gut? Lass unbedingt beim Kinderarzt die Ohren / Gehör prüfen Hörtest (falls noch nicht gemacht). Wie will ein Kind sprechen lernen, wenn es nicht gut hört? Wie sieht es mit den Mandeln aus? Sind diese allenfalls zu gross?

Melde dich möglichst bald bei frühkindliche logopädische Abklärung. Und lass dich von der Logopädin bitte nicht auf lange Wartelisten setzten (Es gibt zum Teil sehr lange Wartelisten)... Ev. kann dein Kinderarzt auch weiterhelfen und dich unterstützen für eine Lösung.

Sprachheilkindergarten könnte schwierig werden.... Da muss man heute ganz grosse Sprachstörrungen ausweisen... Integrative Schule lässt in solchen Fällen leider Grüssen...

Würde mich freuen, wenn du schreibst, wie es bei euch weitergeht.

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@Mimmi_13
Ich versuche die Hörtests zu um Schreiben, welche unser Kinderarzt vornahm (weiss nicht wie diese in der Fachsprache heissen):

1. Unser Kinderarzt hat mit einem Gerät die Flüssigkeit im Ohr gemessen (wie beim Ohrfiebermesser, musste nur kurz ein Gerät ins Ohr halten und Auswertungen konnten dann abgelesen werden. Kommt immer Mal wieder vor, dass es zu viel Flüssigkeit im Ohr hat und Kind deswegen nicht gut hört. Falls ja, kann man dies mit einem operativen Eingriff (Stäbchen ins Ohr, damit Flüssigkeit abfliessen kann) "behandeln"...
-> Würde dies noch kontrollieren lassen, bevor OP, welche du unten umschrieben hast vorgenommen wird. Da sollte es bei deinem Sohn so sein, diese OP's gleichzeitig gemacht werden können (Kenne ein Kind wo es auf jeden Fall so vorgenommen wurde / Mandel- und Ohrenop zusammen und nur 1 x Narkose und ganze Ängste vom Kind und natürlich den Eltern und nur 1 x Spitalaufenthalt.

2. Als mein Kind 4 Jahre alt war, machte der Kinderarzt einen hörtest der so aussah: Mein Kind bekam Kopfhörer aufgesetzt und am PC wurden Geräusche generiert, welche übertragen wurden. Immer wenn das Kind das Geräusch hörte (natürlich unterschiedliche Lautstärken und unterschiedlich Abstände) musste es die Hand heben bzw. ein abgemachtes Zeichen geben...

Helfen dir diese Angaben so weiter? Falls noch nicht, würde ich dieses Thema noch mit dem Kinderarzt besprechen. Waren ganz einfache kurze Tests und beruhigten mich enorm, da ich danach wusste, dass die Sprachschwierigkeit nicht daran lag, dass mein Kind nicht hört (die Ohren sind gut ;-) und die Sprache wird aufgenommen. Hoffentlich verstehst du wie ich das meine...
www.asslenzburg.ch/Infos/Unsere-Sprachheilkindergaerten/PxRXt/

Zitat von oben erwähntem Link:

"ANMELDUNG

Für die logopädische Abklärung ist der Logopädische Dienst am Wohnort des Kindes zuständig, welcher auch die Anmeldung für den Sprachheilkindergarten in die Wege leitet.
Daneben braucht es eine Empfehlung des Schulpsychologischen Dienstes (SPD) sowie einen Einweisungsbeschluss der Schulpflege am Wohnort.

TERMINLICHER ABLAUF FÜR DIE AUFNAHME IN EINEN SPRACHHEILKINDERGARTEN IM KANTON AARGAU
(gemäss Empfehlung des BKS vom 26.Nov. 2007)

Oktober / November:
Anmeldung zur Abklärung bei der Logopädin des Wohnortgemeinde und Durchführung der Abklärung.

Bis 15. Dezember
Anmeldung des Kindes beim SPD mit
Bericht der Logopädin / des Logopäden.

Bis 15. März
Empfehlung durch SPD an die Schulpflege der Wohngemeinde des Kindes (SPD-Bericht geht an Eltern und Schulpflege).

Bis 15. April
Schulpflegeentscheid der Wohngemeinde zur Sonderschulung und definitive Anmeldung an den Sprachheilkindergarten.

Bis 15. Mai
Die Schulpflege der Standortgemeinde oder die Aargauische Sprachheilschule entscheidet über die Aufnahme und informiert die Eltern des Kindes und die Schulpflege der Wohngemeinde.

SPRACHHEILKINDERGÄRTEN
STANDORTE:

• Wohlen

Angebote der Aargauischen
Sprachheilschule (ass):

• Sprachheilkindergarten Dättwil
• Zwei Sprachheilkindergärten Lenzburg
• Zwei Sprachheilkindergärten Rüfenach
• Sprachheilkindergarten Oftringen
• Sprachheilkindergarten Stein

TERMINLICHER ABLAUF FÜR DIE AUFNAHME IN EINEN SPRACHHEILKINDERGARTEN IM KANTON AARGAU
(gemäss Empfehlung des BKS vom 26.Nov. 2007)

Oktober / November:
Anmeldung zur Abklärung bei der Logopädin des Wohnortgemeinde und Durchführung der Abklärung.

Bis 15. Dezember
Anmeldung des Kindes beim SPD mit
Bericht der Logopädin / des Logopäden.

Bis 15. März
Empfehlung durch SPD an die Schulpflege der Wohngemeinde des Kindes (SPD-Bericht geht an Eltern und Schulpflege).

Bis 15. April
Schulpflegeentscheid der Wohngemeinde zur Sonderschulung und definitive Anmeldung an den Sprachheilkindergarten.

Bis 15. Mai
Die Schulpflege der Standortgemeinde oder die Aargauische Sprachheilschule entscheidet über die Aufnahme und informiert die Eltern des Kindes und die Schulpflege der Wohngemeinde."
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Danke auch an die "Aargauerin" für die liebe, ausführliche Antwort. Deine Gedanken zum Sprachheilkindergarten sind sehr interessant. Keine Ahnung, welcher Weg für unseren Sohn der beste sein wird. Er ist ein sehr geselliges Kind, hatte bisher wenig Probleme, Freunde zu finden, aber er zieht sich mittlerweile teilweise etwas zurück und realisiert, dass er etwas nicht so gut kann wie die anderen.

Wie du meiner Antwort unten entnehmen kannst, hat mein Mann auch Probleme beim Spracherwerb gehabt. Er hat erst im Kindergarten richtig mit dem Schwatzen begonnen. Heute würde er garantiert die gleiche Diagnose wie mein Sohn erhalten. Erst in der Primar bekam er Logo wegen Lispeln. Noch heute lispelt er leicht und die Logopädin meinte damals, er hätte eine faule Zunge... Da sind also wirklich Parallelen zu unserem Sohn da.

Wie bist du damals vorgegangen mit der Anmeldung in den Sprachheilkindergarten? Über den Kinderarzt?

Ich danke dir für deine Antwort.
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Danke für deine Antwort. Wie du in meiner allgemeinen Antwort siehst, läuft bei uns schon einiges. Etwas würde ich gerne aber wissen: Von welchem Hörtest sprichst du? Unser HNO-Arzt meinte, es sei schwierig, mit Kleinkindern einen Hörtest zu machen.
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Mein Kind war auch ein Jahr in der Sprachheilschule und spricht heute tipp topp. Ich war mit ihm in der Kinderlinik in Zürich wo er von A-Z abgeklärt wurde als Vierjähriger wegen der Sprache und der Wahrnehmung. Er ist Legastheniker, eine Sprachstörung sonst wurde nie explizit diagnostiziert, nur dass Probleme wirklich da waren.
Auch leichtere Fälle können also ihren Platz in einem Sprachheilkindergarten bekommen. Aber auch ich hatte indirekt Druck aufgesetzt indem ich halt wirklich geklönt habe und am Ball blieb. Der erste Schritt war der Weg zum Kinderarzt und mein intensiver Wunsch wirklich zu wissen wo das Kind steht in der Entwicklung....;-)).
Er hatte danach eine normale Einschulung und besucht heuer die Bezirksschule. Deutsch bleibt seine Schwäche, aber mit der Grammatikbüffelei bleiben die Noten über 4...

Er hatte ab 3jährig Logo und das für 8 Jahre... mit 6 verschiedene Therapeutinnen. Plus ein Jahr Psychomotoriktherapie.

Gefühlsmässig? Es zerschnitt mir x-mal das Herz weil natürlich andere Kinder ihn kaum verstanden. Es beeinträchtigte wirklich.

Weil er einen Sprachheilkindergarten besuchte nach einem Jahr regulären Kindergartenbesuch verlor er auch den Anschluss zu den alten Gspähnli, obwohl wir versuchten den Kontakt aufrecht zu erhalten. Sprachlich hatte er riesig profitiert, aber emotional hatte ihm persönlich der Wechsel schlecht getan. Erst kurz vor Übertritt hatte er im alten Chindsgi den Knopf aufgetan und dann riss man ihn heraus und er musste wieder von vorn beginnen. Er brauchte ein halbes Jahr um sich wieder integriert zu fühlen, mein Sohn ist scheu. Zudem war er dort geistig unterfordert und litt unter Langweile. Zurück in der Schule begannen die Integrationsprobleme erneut. Aber ich vergesse nie wie er strahlte und aufblühte als ich ihm sagte, er können in die reguläre Schule. Damas war noch die Überlegung im Raum ob er in die Einschulungsklasse soll oder nicht weil er noch sehr verspielt war. Niemand konnte uns richtig beraten und alle überliessen den Entscheid uns Eltern.Offenbar hat es ihn doch mehr beschäftigt als ich ahnte dass er in einen anderen Kindergarten musste. Nun, die Schulkarriere verlief problemlos und der Bauchentscheid war richtig.

Ich hatte damals nicht den Mut zu sagen, dass ich ihn eigentlich doch lieber nicht mehr in den Sprachheilkindergarten schicken möchte als es so weit war. Man musste sich ja ein Jahr vorher anmelden dafür. Zudem kämpfte ich ja dafür. Manchmal frage ich mich, ob es andersrum besser für ihn gewesen wäre und man das Ziel auch so erreicht hätte.
Aber geschehen ist geschehen.;-))
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Herzlichen Dank für eure Antworten. Wir sind mit unserem Sohn seit Februar in logopädischer Behandlung. Unsere Geschichte verlief so, dass beide Eltern Late Talkers waren. Ich sprach mit 3 Jahren erst, aber dann holte ich sehr schnell und ohne Probleme auf. Bei meinem Mann dauerte alles etwas länger. Da seine Mutter schon lange gestorben ist, konnte ich sie nie fragen, was für konkrete Probleme mein Mann beim Spracherwerb hatte und da mein Mann heute wie ein Buch spricht, habe ich einfach gedacht, dass sich alles geben würde. Erst in den letzten Monaten, nach 9 Jahren Beziehung ist mir aufgefallen, dass er einen leichten Sprachfehler hat...
Unser Sohn hat mit 2 3/4 dann begonnen, uns alles nachzusprechen und wir haben gedacht: Juhuii, jetzt kommt sie endlich, diese grosse Wortschatzexplosion, die man sich ja immer von einem Late Talker erhofft. Ein paar Monate später kam das erste Mal der Gedanke: Etwas stimmt nicht. Er spricht sehr undeutlich. Wir haben dann eine logopädische Abklärung gemacht mit dem Ergebnis: spezifische Sprachentwicklungsstörung. Durch Glück sind wir an eine sehr gute Logopädin geraten, die sich für uns einsetzte und uns vor der normalerweise sehr langen Warteliste bewahrte. Unsere Logopädin meint auch, dass die Artikulationsprobleme am zu kurzen Zungenbändchen liegen und verwies uns an einen HNO-Arzt. Dieser bestätigte ihre Vermutung und stellte zusätzlich einen Paukenerguss wegen vergrösserten Rachenmandeln fest. In zwei Wochen haben wir (endlich - mussten 8 Wochen warten...) einen OP-Termin für das Schneiden des Zungenbändchens und der Rachenmandeln. Wegen dem Zungenbändchen bildet er sämtliche alveolen Laute interdental (t, d, n, l, s) R und Sch kann er nicht, weil er die Zunge nicht hochkriegt... Folglich hat er auch eine falsche Zungenruhenlage (zwischen den Zähnen) und häufig einen offenen Mund. Das Zungenbänchen war schon früher ein Thema beim Kinderarzt. Dieser meinte aber immer, das Zungenbändchen sei genug lang und es sei praktisch nie ein Problem beim Spracherwerb...

In zwei Wochen haben wir also die OP und ich fiebere dem Termin entgegen... und hoffe fest, dass er nicht ausgerechnet dann krank ist. Ich erwarte mir kein Wunder von der Operation, aber wenigstens hat unser Sohn ab dann die Voraussetzungen für das Erlernen der korrekten Artikulation. Der Paukenerguss ist in der Zwischenzeit durch einen Trommelfellriss entwichen, aber die Belüftung der Ohren ist nach wie vor ein Problem.

Gefühlsmässig ist es eine Berg- und Talfahrt. Die erste Zeit habe ich damit verbracht, mir Selbstvorwürfe zu machen. Dies habe ich mittlerweile hinter mir gelassen. Mein Sohn macht zur Zeit auch wirklich grosse Fortschritte, hinkt aber immer noch stark hinten nach. Andere Kinder verstehen ihn teils nicht, was er so langsam zu realisieren beginnt. Ich für mich finde es sehr schwierig, weil niemand (ausser man hat etwas Ähnliches erlebt...) eine Ahnung hat, wie es einem als Mutter dabei geht. Auch alltägliche Spielplatzgespräche sind teils schwierig, weil sich andere Mütter zum Teil über so banale Sorgen und Probleme äussern, wo ich nur denke: Ist das alles?? Luxusprobleme... Ich erzähle für gewöhnlich nichts, weil ich nicht vor meinem Kind über seine Sprachprobleme sprechen möchte. Nur das nähere Umfeld weiss davon.

Mich interessiert deshalb stark, wie ihr dies gefühlsmässig verarbeitet habt. Ich habe einfach den Eindruck, dass ich viel zu viel in mich hineinfresse. Ist es euch auch so ergangen?

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Hallo Mimmi_13
Schade bist du nicht registriert. Würde dir gerne eine persönliche Nachricht senden.

Wie bereits von 123 geschrieben worden ist, ist nicht mehr einfach im Sprachheilkindergarteneinen Platz zu erhalten. Sprich mal mit deiner Logopädin darüber oder Frag direkt Mal an.

oder schau Mal diesen Link an (Info Abend)
www.asslenzburg.ch/Info-Abende-Stellen-Ferien/Plewh/

Toi, toi, toi für die bevorstehenden OP
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Mein Sohn hat auch eine Sprachstörung/ Sprachentwicklungsverzögerung und Dysgeammatismus. Ich musste auf dem Spielplatz immer hören.. Oh wie alt ist den dein Kind? Er spricht so komisch...
Mitlerweile besucht mein Sohn die erste Klasse und macht dank Logo grosse Vortschritte!
Ich hatte während der Schwangerschaft eine sehr starke allergische reaktion und war zwei Wochen im Krankenhaus. Als mein Sohn auf die Welt kam hatte er starke Gelbsucht- ich habe mal gelesen, dass sich sowas auch auf die Sprachentwicklung auswirken kann.

1 Kommentar

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Vielen Dank für deine Antwort. Ja, die Frage nach dem Alter kenne ich... Meistens getraut sich aber niemand etwas zu sagen...
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Ich hatte als Kigä mal ein Kind im Kindergarten, das hatte kurz vor Schuleintritt auch so eine OP. Wegen Stellenwechsel weiss ich leider nicht, wie es dem Kind heute geht. Nach drei Jahren Kindergarten wurde er in eine heilpädaggische Schule eingewiesen. Die Eltern hatten bis zuletzt gehofft, das Kind könne im kleinen Dorf normal eingeschult werden, vor allem weil das Dorf so klein ist.
Du fragst nach der Sicht der Eltern... Die Mutter weinte dauernd und wurde sehr schlecht damit fertig. Das konnte ich nur bedingt nachvollziehen. Denn sie lebten auf einem Bauernhof und boten ihm so ein tolles Umfeld und Zuhause an. Die machten das echt gut!! Zudem war reps. ist das Kind ein echter Sonnenschein und innerlich stark... ich dachte ab und zu heimlich, die Mutter könnte sich von ihm eine Scheibe abschneiden. Nach acht Jahren hätt ich erwartet, dass man das Schicksal langsam zu akzeptieren beginnt. Es war sehr schwierig und man getraute sich kaum was zu sagen zur Mutter. Auch dass sie bis am Schluss glaubten, er könne in die Regelklasse, verstehe ich nicht. Dass das nicht geht war ja absehbar wie nix. Und der Junge ist zu gebrauchen, vor allem auch auf dem Bauernhof. Das sollte doch Mut und Freude und Zuversicht geben... .
Der Junge hat übrigens eine Krankheit, der komplizierte Name ist mir entfallen. Aber eine Krankheit welche durchaus trotzdem Lebensqualität
verspricht.

Ich bin halt überzeugt davon, dass die innere Haltung sich auswirkt auf die Kinder, auf einer nicht gesprochenen Ebene halt.
Darauf weise ich Mütter immer wieder hin.

Und auch Dich Mimmi... warum verschliesst Du Dich den Gesprächen? Schämst Du Dich? Hast Du das Gefühl versagt zu haben? Oder warum?

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Ja also, so meinte ich das wirklich nicht. Es war für mich einfach eine ausserordentliche und spezielle Erfahrung mit dieser Mutter, ich wurde einfach daran erinnert als ich die OP- Geschichte las.
Es sollte wirklich keine Provokation sein, nur darauf hinweisen, das ist mir wichtig, dass es auch für die andere Seite nicht einfach sein kann zu wissen wie man reagieren soll. Man möchte ja nicht verletzten oder gar ins Fettnäpfchen treten. Es ist wie mit Krebskranken Leuten zum Beispiel oder so.. es ist fast am einfachsten wenn die betroffene Person selber völlig unverkrampft und natürlich darüber spricht, offen und ehrlich, ohne zu beschönigen oder nur extrem zu klagen.

Und jetzt kehr ich noch die raus die "immer den Senf dazu geben muss", was es ja auch schon hiess hier...: Meist stecken hinter solchen Gefühlsblockaden falsche Muster und Glaubenssätze aus der eigenen Kindheit.
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Okay, du hast es vielleicht nur gut gemeint, aber es kam mir auch ein bisschen provokativ vor - der Fall mit dieser Mutter. So im Sinne - schau, du bist gleich wie sie (ich weiss, du hast es wohl nicht so gemeint) Aber vielleicht brauche ich zurzeit auch Provokationen, damit ich mich wieder verstehe. Sorry von meiner Seite her.
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@ Aargauerin
Wieso ich mich verschliesse, ich weiss es nicht. Vermutlich braucht es einfach Zeit, um meinen Weg damit zu finden. Ein Grund ist sicher, dass ich nicht will, dass mein Sohn die ganze Zeit hört, dass er etwas nicht so gut kann. Es geht mir also hauptsächlich darum, ihn zu beschützen. Andererseits merke ich, dass es gut tut, wenn ich davon erzählen kann. Und dann ist da halt auch eine gewisse Angst, dass ich einfach auch mal zu emotional werde sprich in Tränen ausbreche und dann dass dann falsch über mich geurteilt wird. So wie du das bei der Mutter dieses Kindes vielleicht auch gemacht hast. Dass der kleine so ein Sonnenschein war, spricht auch wirklich für die Mutter. Ihr Weinen war nur eine Momentaufnahme. Wer weiss, vielleicht hatte es diese Frau zu Hause wirklich im Griff. Vielleicht ist sie ein Mensch, der schnell zu Tränen neigt? Vielleicht war auch die Gesprächsführung nicht ideal. Ich bin übrigens selbst auch Lehrerin und nach 10 Jahren Unterrichten würde ich das eine oder andere Elterngespräch heute ganz anders führen.

Wie gesagt, ich habe es leider für mich noch nicht herausgefunden aber ich bin sicher, ich werde es herausfinden. Ich habe schon heute die ersten Schritte dafür eingeleitet und versuche mich den Situationen zu stellen, anstatt davon wegzulaufen.

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Oups, Kommentar ist an den falschen Ort geraten...
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Toll: hey,,, einerseits weist Du mich irgendwie zurecht, dass ich angeblich die Tränen vorverurteile, und selber scheust du dich deren freien Lauf zu lassen? Hmm, denke hier ist ein Knackpunkt.Ja sind den nun Tränen schlimm oder nicht? Nicht schlimm? Dann darfst du ihnen freien Lauf lassen :-)))
Für mich ist die Situation entscheidend...wenn es wie oben geschildert einfach wirklich ausnahmslos immer so ist tut mir die Frau einfach nur noch sehr leid...

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