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FrageMiteinander mit körperlich beeinträchtigten Menschen

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Liebe Forumler

Ich finde den Meinungsaustausch mit euch sehr spannend. Daher meine Fragen zu dem Umgang mit körperlich beeinträchtigten Menschen:

Eine Dame mit Blindenhund sah für mich auf dem überfüllten Bahnhof verloren aus. Ich habe sie höflich gefragt ob ich helfen kann. Sie hat mich ignoriert. Sprechen konnte sie. Sie hat sich später mit jemandem unterhalten. War das Hilfs-Angebot unangemessen von mir?

Wie geht ihr damit um wenn eure kleinen Kinder z.B. auf Rollstühle zeigen und fragen was das ist,warum die Person keine Beine hat etc. Einerseits finde ich den natürlichen Umgang miteinander schön andererseits möchte ich niemandem zu Nahe treten.

Ich habe das Glück (oder Pech-wie man es sieht) keine Menschen mit körperlichen Behinderungen im meinem Umfeld zu haben. Daher der Gedankenaustausch hier.
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6 Antworten

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Vielleicht hat sie dich ja nicht gehört, bzw. nicht gemerkt, dass sie angesprochen war?
Heutzutage erlebe ich beeinträchtigte Mitmenschen als sehr emanzipiert. Sie holen sich aktiv Hilfe wenn sie welche brauchen.

2 Kommentare Sortierung: Neuste Bewertung Chronologisch

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Ich würde kaum jmd mehrfach ansprechen um zu helfen. Die meisten Menschen mit Beeinträchtigungen holen sich die Hilfe selber. Vielleicht nur kurz fragen ob alles o.k. ist. Kürzlich wollte ein blinder Mann noch in den Zug und hat laut gesagt: "he i wott o no ine!" diesem habe ich ohne zu fragen an der Hand genommen, ihn in den Zug geführt und ihn zu einem freien Platz geführt.
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Ich stand direkt neben ihr und habe sie mehrfach angesprochen. Blinde sind sehr geschult im Hören, es würde mich sehr überraschen wenn sie mich nicht bemerkt hat.

Wenn du sagst sehr emanzipiert, ist keine Hilfe anbieten die bevorzugte Variante. Dann müsste ich meinen Helferdrang drosseln.

Mich interessiert das Empfinden von Betroffen sehr - wobei sicherloch auch bei diesem Thema keine absolute Verallgemeinerung nicht möglich ist.
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Zum Thema mit dem Finger zeigen: ich habe meinen Kindern früh beigebracht, dass man generell auf niemanden mit dem Finger zeigt. Und ihre Fragen habe ich ihnen immer altersgerecht beantwortet.
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Auch meine Kinder haben gelernt nicht mit dem Finger auf andere Menschen zu zeigen. Zusätzlich wissen sie, dass sie im Flüsterton über andere Menschen oder Bemerkungen sprechen sollen um niemanden direkt blos zu stellen. Ich hab auch schon gute Erfahrungen damit gemacht, dass ich die behinderte Person oder ihre Betreungsperson direkt angesprochen habe, mit der Frage ob sie bereit wären die Frage meiner Kinder direkt zu beantworten. Bis jetzt waren alle offen dafür, haben sich bedankt und waren erstaunt über das Interesse meiner Kinder an ihrer Person/Krankheit/Behinderung.
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Ja, heute sind sie emanzipierter und besser anerkannt in der Gesellschaft. Um Deine Frage zu beantworten: Ja, nicht mehr fragen ob sie Hilfe brauchen.
Das könntest Du aber bei älteren Menschen vermehrt tun, die sind oftmals froh. Natürlich sind manche von ihnen auch gern unabhängig.
Ich frage alle Menschen, sogar auch Kinder und Jugendliche, wenn ich das Gefühl habe, jemand wisse wirklich sich aktuell nicht zu behelfen. Aber nur dann wenn eine Notlage klar ersichtlich ist.
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Ich arbeite in der Pflege und Betreuung von körperlich und geistig schwerbehinderter Menschen. Bei uns in der Stiftung gehen wir oft vom Normalisierungsprinzip aus. Das heisst, wir versuchen ihre Ressourcen zu erhalten und zu fördern. Und ich denke auch Leute mit einer Behinderung, welche den Alltag selber gut meistern können sind froh, wenn man ihnen im Alltag ihre "Selbstständigkeit" sein lässt. Ich denke sie kommen von sich aus wenn sie Hilfe brauchen oder man sieht es an ihrer Körpersprache/ Mimik an, wenn sie nicht weiter kommen in Alltagsituationen.
Ich finde es aber wichtig, dass man mit Kindern offen mit dem Thema "Behinderung" um geht, direkt auf die "betroffenen" Menschen zu geht und ihnen die Fragen, welche die Kinder interessieren, stellt. Wenn die Person selber nicht Antworten kann, denke ich, dass die Betreuungsperson dies gerne übernimmt. (vorausgesetzt, der " Befragte" möchte dies) und ja, die meisten Betreuer kennen ihre Klienten und wissen wie sie mit ihnen kommunizieren können.
Zwar habe ich keine körperlich Beeinträchtigung, aber ich habe eine Beeinträchtigung die mich im Alltag stark einschränkt:

Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass es auch unter uns "Behinderten" anständige Menschen als auch solche gibt, die keinen Anstand haben. Das mit der Frau würde ich nicht all zu persönlich nehmen.

Zur Kinderfrage: Ich kenne zwar nicht all zu viele Rolli-Fahrer, aber die welche ich kenne sind cooli Sieche, man kann sie ohne Probleme etwas fragen.

Habe auch schon eher negative Erfahrung mit Kindern gemacht, ich hab mich erschrocken und hab auf meine Art reagiert um meiner Mutter zu zeigen, dass es mir nicht gut geht, da zeigte ein Kind auf mich und fragte: "wieso tut das da so blöd?". Keine angenehme Situation, zum Glück schritt meine Assistenzperson ein und klärte die Situation auf, das Kind entschuldigte sich dann für die Frage

Aus meiner Sicht ist es am einfachsten, wenn direkt gefragt wird, als dass hinten rum geflüstert wird, oder mit den Fingern gezeigt wird, das hinterlässt ein schlechtes Gefühl, und man (zumindest ich) fühlt sich dann als Mensch zweiter Klasse. Das Nachfragen gibt ein Gefühl von "Du bist zwar anders, aber ich sehe dich als Mensch"

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