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FrageJemand Erfahrungen im Kinderheim Heimeli in Unterägeri ZG

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Wer hat Erfahrungen von 1962-1968 im Kinderheim Heimeli in Unterägeri gemacht.
Was für Klosterfrauen arbeiteten dort?
Wer kennt das Lied vom Heimeli?
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Erfahrungsaustausch

42 Antworten

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Bei mir war es ca.1963, aus ähnlichen Gründen! Meine Mutter hatte selber Probleme und ist mit mir nicht mehr klargekommen. Ab ins Heimeli! Habe heute noch Herzklopfen, wenn ich an die merkwürdigen Bräuche und Strafen denke. Das mit dem Gang in der Nacht, barfuss und im Nachthemd, kenne ich auch! Kennt jemand noch den Heimelistempel? Bei mir waren es damals eine Sr. Alwina und eine Sr. Judith, die aber beide schon alt waren. Habe immer noch einen Hass auf alles was mit Klosterfrauen und dem ganzen katholischen Zeugs zu tun hat. Nach so vielen Jahren habe ich immer noch den Geruch der kratzigen Wolldecken auf den Liegebetten auf der Terrasse in der Nase.
Habe mein Leben gut im Griff, aber nie, nie, nie hätte ich eins meiner Kinder in ein Heim gegeben, nicht für eine Stunde und schon gar nicht ins Heimeli! So kleine Kinder können nichts dafür, wenn die Eltern nicht klarkommen!

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Ich war ca. 1953 im Heimeli zur Kur da war ich 6 Jahre alt, ich hatte mehrere male Lungenentzündungen. Ich habe gar keine schlechte Erfahrungen gemacht so wie ich mich noch erinnern kann. Ausser die Borstigen Wolldecken auf der Therasse wo wir bei jedem Wetter 2 oder 3 Std. Mittagspause machen mussten. Meine Eltern durften mich einmal besuchen, sie brachten mir ein Stück Käse mit den ich mir gewünscht habe. Es war für mich eine Erfahrung, ich denke ab und zu positive ans Heimeli
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Hallo... auch ich war 1963 im Heimeli und kann mich noch sehr genau an diese Zeit erinnern. Leider habe ich zu niemandem mehr Kontakt, es war für mich eine traurige Zeit... Gewiss erinnere ich mich noch an die strengen (alten) Schwestern Alwina und Judith, auch der Arzt war damals sehr alt, und ich fürchtete mich vor ihm. Einzig eine Schwester Margrith (sie war etwas jünger) war etwas netter zu den Kindern. Ich musste oft wegen Kleinigkeiten ganz alleine hinter dem Haus auf die "Liege", ich war ganze 6 Monate im Heimeli und erinnere mich noch an folgende Kinder-Namen: Anton aus Schaffhausen, Jean Pierre, Patrick aus Herzogenbuchsee, Isabelle, Emch Konrad mit Schwester aus Deitingen. Wäre wohl nett sich mal zu treffen....
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Hallo, gestern kam ich auf die ldee mal zu schauen, ob es das Kinderheim Heimeli, in dem ich mal war, noch existiert und stiess dann auf diese Seite. Ich war erstaunt, als ich von diesen Berichten las. Sie erinnern mich an meine eigenen Bilder die ich nie los geworden bin. Alles ist ein wenig lückenhaft in meinen Erinnerungen aber folgendes ist mir geblieben. Das Haus lag direkt an einer Strasse. Man kam dann in eine Eingangshalle und sah dann die Treppe mit Geländer die nach oben zu den Zimmern führte. Diese Treppe sehe ich noch heute vor mir... und wie wir da sassen und auf die Postverteilung warteten. Ich weiss noch, dass ich traurig war, weil ich nie einen Brief bekam. Ich hatte Angst, dass mich meine Eltern, die mich herbrachten, nicht mehr abholen würden. Den Grund, wieso ich dort sein musste, kenne ich bis heute nicht. Aber es hiess oft, dass meine Mutter starke Migräne hatte.. und ich dachte, dass sie Ruhe braucht. Vielleicht war ich damals 6 , 7 oder 8 Jahre alt.. ich weiss es nicht mehr. Bin Jahrgang 65. Aber eines habe ich nie vergessen und zwar das Liegen draussen nach dem Essen, zugedeckt mit Wolldecken. Eine Aufsichtsperson, die auf und ab spazierte und uns tadelte, wenn wir Kinder mit unseren Nachbarn geredet haben. In Reih und Glied mussten wir auf Pritschen nahe der Hauswand diesen Mittagsschlaf absolvieren. An eines kann ich mich auch sehr gut erinnern... ich muss mir eine Mittelohrenentzündung eingefangen haben, weswegen dieser komische Arzt in weissem Kittel und Lampe auf der Stirn mich untersuchen wollte. Aber ich weigerte mich, der hatte mir ganz schön Angst eingejagt. Dann wurde ich deswegen getadelt... es wurde einem oft mit Strafen gedroht, ab und an kam man da dran nicht vorbei. Jedenfalls war ich für ein paar Wochen da und für mich war es schrecklich. Bis heute habe ich diesen Aufenthalt nicht vergessen.. vor allem aber diese lähmende Angst, nicht wieder abgeholt zu werden. Danke, für diese Möglichkeit, dass ich hier auf dieser Seite, erstmals darüber schreiben durfte... Palme... 11. Februar 2016
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Und heute sind es die KESB Kinder, denen Unrecht geschieht. Je mehr ich in diesem Sumpf wühle, umso mehr Dreck befördere ich zutage. Und es passiert heute! Anstatt in 50 Jahren Wiedergutmachung zu leisten, reagiert jetzt und unterschreibt die Initiative zur Abschaffung oder im Sommer den Gesetzesentwurf zur Kontrolle der KESB.
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Hallo zäme

Ich war ab Mitte Oktober 1970, als 6 jähriges Kind für 3 Monate im "Heimeli". Der Eintrittstag ist mir noch sehr präsent, plötzlich auf der Hinfahrt realisierte ich, dass es sich um mich und nicht um meinen Bruder handelt, ich wusste instinktiv, jetzt passiert irgendetwas, natürlich verneinten meine Eltern auf meine Fragen. Als wir beim Heimeli ankamen spürte ich ein beengendes Gefühl im ganzen Körper, ich hatte Angst vor diesen Nonnen, sie probierten alles mögliche mich von der Hand meiner Mutter loszubekommen, nichts half. Dann im Garten ein Ritiseil, dies war mein Liebstes, zu Hause konnte ich ritiseilen, schloss die Augen und sah das Leben farbenfroh in rosa, gelb, hellblau und hellgrün, (was man vom realen Leben damals nicht sagen kann, wurde ich doch sehr oft geschlagen wegen Bettnässen) Meine Eltern forderten mich auf zum ritiseilen, ich wusste sofort, wenn ich gehe, sind meine Eltern fort, deshalb fragte ich sie, wenn ich zurückkomme, seid ihr noch da? Dies wurde mit Ja beantwortet, ich weiss noch heute wie ich damals dachte, nein, sie sind weg wenn ich zurückkomme, gleichzeitig dachte ich, nein, sie haben gesagt sie sind noch hier. Nach einigem zögern lief ich den Gartenweg zum Ritiseil, schloss die Augen - sah aber keine Farben - als ich zurückkam waren meine Eltern und Bruder weg. Ich weinte und wurde zum ersten mal in die dunkle, kleine Kammer gesperrt bis ich mich beruhigt hatte.
Der Alltag im Heim war sehr streng geführt, so mussten wir während des Essens aufstehen und andächtig Kopfnicken wenn Frau Oberin im angrenzenden Flur, der mit Glas vom Speisesaal getrennt war vorbeiging, dies tat Sie mit Wonne natürlich jeden Tag und während jedem Essen. Ich weigerte mich nach ein paar Tagen zum Aufstehen, als Strafe musste ich das grosse, mit Wasser gefüllte Becken tragen, damit die Tische abgewaschen werden konnten, natürlich verschüttete ich das Wasser beim laufen, ich wurde angeschrien und musste wieder in die dunkle Kammer.
Ab und zu gab es Kastanien an einer braunen oder roten Sauce zum essen, ich hatte den Marronigeschmack nicht gern, wurde aber gezwungen, den Teller leer zu essen was ich tat, musste anschliessend alles erbrechen, als Strafe sollte ich alles selber aufputzen, mir war schlecht und elend, ich weigerte mich was eine Ohrfeige und anschreien und aufputzen zur Folge hatte, anschliessend musste ich in die dunkle Kammer weil ich nicht sauber geputzt habe.
Die Liege ist mir auch noch in guter Erinnerung, es waren wunderbare Sonnentage im November, Schnee lag und wir mussten Mittagsschlaf machen, natürlich ohne zu bewegen, still und ruhig, eine Nonne kontrollierte uns und wehe es wurde geschwatzt.
Beim zu Bett gehen, mussten wir die Zähne putzen und uns waschen, nachher gabs ein süsses Bettmümpfeli, Schokolade, Biscuits einfach alles was Eltern an ihre Kinder geschickt haben, alles wurde verteilt, kein Kind wusste was es von zu Hause bekam. Nach dem Bettmümpfeli mussten wir schlafen, kein Zähneputzen mehr, so hatte ich nach 3 Monaten 8 "glöcherte" Zähne, der Zahnarzt zu Hause sagte zu mir ich sei ein "Sauniggel" und ich mussste auf dem Stuhl liegen, den Mund aufsperren und das weinen unterdrücken währen er ohne zu betäuben eins ums andere bohrte, meine Mutter hörte und sah dies, aber keine Hilfe kam von ihr.

Diesen Heim Doktor im weissen Kittel lernte ich auch kennen, ich erinnere mich sehr gut an das Zimmer wo ich auf einer Pritsche auf dem Rücken lag, ohne Unterwäsche und er einen Metallstab in meine Scheide einführte dabei spürte ich im Unterleib ein kalt und brennender Schmerz, ein paar Nonnen standen daneben und mussten mich festhalten, warum und wozu dies gut war weiss ich bis heute nicht. Hilflos und elend war ich denen ausgeliefert.

Ich weiss, dass ich damals wusste, dass ich kein so böses Kind war und dies alles nicht gerecht ist, hatte aber keine Chance dies jemandem mitzuteilen. Selbst wenn meine Mutter telefonierte stand die Nonne nebenan im Zimmer und hörte genau was ich sagte. Ich habe am Telefon immer wieder gesagt, hier ist es nicht schön, mir gefällt es nicht, worauf die Nonne den Hörer nahm, mit meiner Mutter noch irgendetwas besprach und dann den Hörer einhängte. Auch nach der Heimeli Zeit, ich weiss nicht mehr wer mich anfang Januar 1971 abholte, erzählte ich nichts, mir glaubte sowieso keiner, ich wurde weiterhin geschlagen bis zum 13 Lebensjahr, Nonnen waren sehr gut angesehen, die Katholische Kirche machte ja nur Gutes. Zu Hause mussten wir beten und zur Kirche gehen, zu Hause wurde beim Geringsten geschlagen und wir wurden ungerecht behandelt.

Ich bin heute eine 52 Jährige Frau, habe mich abgegrenzt von meinem Elternhaus, lebe glücklich mit meiner Familie, trotzdem, die tiefen Wunden und Erlebnisse nagen ab und zu und holen mich ein, dann fühle ich mich minderwertig und wertlos, habe Angstgefühle und spüre eine grosse Hilflosigkeit.
Es ist unglaublich was Erwachsene ihren Kindern an Leid zufügen können.

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Liebes Vergissmeinnicht
Ich bin sprachlos...:-( ...kein Mensch und schon gar nicht ein Kind hat so etwas verdient......unglaublich was für ein Einfluss Erwachsene auf Kinder haben, eben auch negativen Einfluss...:-( ...schrecklich...

Ich hoffe du kannst in Frieden leben.... ich wünsche dir alles Gute!
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Es tut mir unendlich leid, was Ihnen passiert ist. Das Tun der Menschen ist an Grausamkeit nicht zu überbieten.
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Ich habe mit meiner Schwester auch Erfahrungen im "sogenannten" Heimeli gemacht. Wir waren 58 Tage im Heimeli. Wir wurden getrennt und ich habe meine Schwester in dieser Zeit nie gesehen. Einmal hatte ich ein Fieberthermometer (mit vier Jahren) zerbrochen. Ich wurde für unbestimmte Zeit in einen schmalen Schrank eingesperrt. Was mich heute mit 57 Jahren immer noch begleitet und ich unter Angst- und Panikattaken leide. Das kann nur von dort kommen. Ausserdem leide ich an schweren Depressionen. Es ist traumatisierend, welche Praktiken solche Menschen mit einem machen konnten, ohne dass jemand eingegriffen hatte.

25.06.2015

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Liebe Amelie , hier ist Palme...ich habe auf dieser Seite auch über meinen Aufenthalt hier erzählt . Es tut mir leid , dass Du heute noch Probleme hast , wegen alledem was Du als Kind erleben musstest.lch habe das Heim auch nie vergessen .Wie alleine wir doch waren damals...und niemand sah in unsere traurigen Herzen und trocknete unsere Tränen...ich habe sehr unter meiner eigenen Geschichte gelitten...ich war ein Adoptivkind und habe dies sehr früh erfahren und von jenem Tag an , brach eine Welt für mich zusammen....ich habe nichts verstanden...ich war plötzlich nicht mehr sicher , mein Zuhause behalten zu können . Ich litt unter extremen Angstzuständen...ich träumte , dass mich jemand holen kommen würde und mich von meiner Familie wieder wegnehmen würde...ich könnte Dir so vieles erzählen..und diese ständige Wunde in mir und keiner sah sie. Später , als ich meine eigene Indentität suchen musste .Es war ein langer Weg....heute bin ich aber über alles hinweg und habe zwei wunderbare erwachsene Kinder , die ich über alles liebe . Trotzdem , was man erlebt hat sind Bausteine unseres Ichs....man kann sie nicht einfach wegdenken....sie werden für immer bleiben...liebe Grüsse für Dich Amelie...ich wünsche Dir alles Gute...und denk darab , dass Du geliebt bist...Palme
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Hallo Amélie
Ich 9 Jahre und mein Bruder 8 Jahre waren im Sommer 1974 im Heimeli muss so vom April - Oktober gewesen sein. Wieso wir dort waren wissen wir leider nicht mehr. Wir haben auch ein Jungen in Erinnerung der brutal war. Mein Bruder weiss noch das wir nach dem Essen auf eine Veranda liegen gehen mussten.
Gruss Bikekusi
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Auf dieser Webseite findest du einen Bericht zum Kinderheim Heimeli:
www.ggz.ch/ueber-uns/geschichte

Gemeinnützige Gesellschaft Zug (GGZ)
DIE GESCHICHTE DER GGZ 1884 - 1999
1975 schliesst die Kinderheilstätte «Heimeli» in Unterägeri ihre Tore, weil die Tuberkulosen-Fälle bei Kindern markant zurückgegangen sind. Auch wird die Stiftung zur Förderung von Kinderspielplätzen aufgelöst, weil sie ihr Ziel erreicht hat.
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Liebe anna-barbara, ich war auch im heimeli, muss so um 1955 gewesen sein. War damals etwa 3 Jahre alt. Habe beim zuger Stadtarchiv nachgefragt. Weil das heimeli nicht kantonal war, sondern privat GGZ gemeinnützige Gesellschaft Zug, existieren keine Berichte über die Kinder. Das heimeli würde 1975 geschlossen. Alle Berichte über die Kinder sind weg. Vermutlich entsorgt und vernichtet. Leider, und sehr bedauerlich. So ist eine Aufarbeitung der eigenen Geschichte fast unmöglich. Bei mir (Bin jetzt 67) sind alle Verwandten und Bekannten gestorben. Habe selber fast keine Erinnerungen, nur Bruchstücke. Vielen dank für alle berichte, die ich alle gelesen habe und so kamen kleine Erinnerungen wieder zum Vorschein. Ich weiss nun zumindest, dass es nicht meine Phantasien waren, sondern leider Wirklichkeit.
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BS"D
Wer ist hinter diesem Forum?

Kann sich einer von euch daran erinnern, als eines der riesigen Fenster vom Glasgang zerbrach und der Glaser kommen musste um es zu reparieren?
Dies war ca. 1974 oder 1975. (Evt. 1972/3)

Leider habe ich ein super gutes Gedächtnis und kann mich auch an fast alles, das hier beschrieben wurde, erinnern, obwohl ich noch ganz klein war!
Die unendlich lange Mittagspause auf der Veranda, egal bei welchem Wetter, wo man nichts sprechen durfte und die Nonne die uns beaufsichtigt hat, die angsteinflössende Obersschwester, die tägliche Suppe und den Tee den langen Glasgang, das tägliche Fiebermessen obwohl man gesund und munter war etc. etc. etc.

Und dann die Hauptsache, dass Gefühl verlassen und ungewollt zu sein. So wie bestellt und nicht abgeholt, dass man auf ewig dort bleiben muss...
... begleitet mit dem elende Heimweh.... :,(

Glaube aber nicht, dass die Nonnen extra böse waren, eher dass sie meinten, dass sie dass beste machten für die Kinder. Aber was wir wirklich am meisten gebraucht hätten, waren die Schwestern unfähig zu geben, nämlich ein wenig Verständnis und (Mutter-)liebe.

Ehrlich gesagt, niemand, aber niemand auf der ganzen, weiten Welt kann die leibliche Mutter voll und ganz ersetzen. Man muss irgendwie lernen, mit dem Erlebten umzugehen und sich selbst voll und ganz zu akzeptieren und zu lieben genau so wie man eben ist.

Vielleicht kann ich versuchen die Nonnen zum Guten zu beurteilen indem deren Unverständnis in der Handhabung von Kinderseelen, daher kommt, dass sie eben alleine keine Kinder hatten.

Eins ist sicher, dass wir unendliche Seelenqualen und Pein erlitten haben. Ganz egal wer daran Schuld ist. Unter dem Strich kommt doch alles vom lieben G-tt, nur als kleines Kind, kann man einfach nicht verstehen, warum man ohne guten Grund, ohne irgendetwas böses angestellt zu haben, so viel Leiden muss. Erst als ich ein wenig älter war, habe ich verstanden, dass "Was einen nicht umbringt, einen stärkt!" Ja, ich glaube, dass wer nicht innerlich umgebracht wurde, wirklich gestärkt wurde. Was ich von den paar lieben Kommetaren in diesem Forum lesen kann.

Ist es nicht unglaublich, dass nach alldem was wir durchgemacht haben, wir trotzdem lieb, gut und mitfühlend sein können!!!! Oder vielleicht gerade deswegen...!

Wünsche Euch allen Gesundheit, physisch und psychisch, dass alle Eure Bedürfnisse erfüllt werden, dass Ihr in Frieden mit Euch selber und mit Eurer Umwelt leben könnt, für diejening, die hoffentlich welche haben, viel Freude and den Nachkommen und viel, viel Lebensfreude für alle!!!

Alles Gute!

Ma ( :
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Das Heimeli kommt mir immer wieder in den Sinn. Ich war im Sommer 1974 während drei Wochen dort, weil ich angeblich fast nichts zum Essen gern hatte. Meine Eltern waren ratlos, also schickten sie mich Achtjährigen ins Heimeli. Damit ich endlich lernte, alles zu essen - oder eben zu verhungern.
Am Anfang war ich in einem 6er Zimmer mit lustigen Kollegen zusammen. Aber schon nach etwa 3 Tagen wurde ich in ein altes Annex verfrachtet, wo ein anderer Bub war, der immer Angst hatte in der Nacht. Leider entpuppte er sich schnell als brutaler Typ, der mich zwei Wochen lang plagte… Irgendwann rastete ich dann aus und schlug ihn auf seinem Bett zusammen. Und dann kam natürlich genau die Oberschwester ins Zimmer. Sie schickte mich während der ganzen nächsten (nächtlichen) Stunde auf den Gang, um dort meine Sünden abzubüssen.
Nun, ich überlebte auch diesen Heimaufenthalt und kehrte nach drei Wochen erleichtert zurück. Essen tat ich fortan etwas besser. Zu Hause dann die nächste - diesmal eine positive - Überraschung: Mein älterer Bruder war von einem dreijährigen Südafrika-Aufenthalt zurück gekommen! So rückte meine Heimeli-Erfahrung in den Hintergrund.

1 Kommentar

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Hallo Hirnschlag
Ich 9 Jahre und mein Bruder 8 Jahre waren auch im Sommer 1974 im Heimeli muss so vom April - Oktober gewesen sein.
Wieso wir dort waren wissen wir leider nicht mehr.
Wir haben auch ein Jungen in Erinnerung der brutal war.
Mein Bruder weis noch das wir nach dem Essen auf eine Veranda liegen gehen mussten.
Gruss Bikekusi
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Meine Grossmutter arbeitete im Heimeli. Ich habe ihr heute all die Berichte vorgelesen. Sie ist erschrocken, was hier alles vor sich ging. Sie hat mir erzählt, sie habe auf einer Abteilung gearbeitet, wo eine ganz liebe Schwester Alice gearbeitet hat. Sie habe nie etwas von solch schlimmen Strafen und einer dunklen Kammer gehört. Aber an die Veranda kann sie sich noch sehr gut erinnern! Der Arzt wollte dies scheinbar immer.

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Ciao Silvia, l‘Heimeli era un sanatorio per bambini malati.
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Ciao, nessuno mi sa dire ad oggi, cosa è stato adibita questa costruzione. Ciao SILVIA.
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Hallo zusammen, ich war auch 6 Monate im Heimeli, wollte es eigentlich vergessen, aber es kommt immer wieder hoch, meide auch die Gegend. Bin jetzt Rentner, kommt mir aber vor wie gestern. hatte immer Temperatur und musste im Bett, oder auf dem Balkon liegen.
Bin froh, wenn ich jetzt lese, wie es anderen ergangen ist, bestätigt meine Erinnerungen. Hoffe es gibt keine Heimeli mehr in der Schweiz.

1 Kommentar

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Doch, leider. Nur anders. Moderner Kinderhandel wird staatlich genehmigt und sogar gefördert und im grossem Stil betrieben. Und während der Bundesrat sich bei den Verdingkinder von gestern entschuldigt, fördert er die Verdingkinder von heute, um sich bei diesen morgen wieder entschuldigen zu können.
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Ich war mit meinem jüngeren Bruder von August 1965 bis April 1966 im Heimeli - 8 Monate weg von zu Hause. Es war nicht nur wegen der familiären Trennung eine ganz üble Zeit. Wir waren im zweiten Stock, wo Schwester J. herrschte. Wir erlebten viele Strafen und Erniedrigungen, deren Details ich hier nicht ausbreiten möchte. Sie sind von vielen anderen Berichten und anderen Heimen bekannt. Der Alltag war geprägt durch die Liegekuren, durch Drill, Vorschriften und Gebete.
Auch ich versuchte später über die GGZ noch an Unterlagen zu kommen. Offenbar ist alles vernichtet worden. Vor etwa 25 Jahren war ich zu einem Besuch im Gebäude, welches damals gerade umgebaut wurde zu einem Seniorenheim für Diakonissen. Ich habe damals noch alle Räume gesehen: der Speisesaal, die Schlafzimmer, das Spielzimmer. Aus dem Speisesaal wurde wenige Wochen später ein Zimmer. Die damalige Schwester hatte mir gesagt, dass sie sehr viele "Führungen" für ehemalige Insassinnen und Insassen machen müsse. Es gäbe viele Menschen, die das alles nochmals sehen wollten. Es war für mich eine Form der Verarbeitung. Ich bin jetzt 65 Jahre alt und habe mit dem Erlebten zu leben gelernt. Aber ich beglückwünsche alle, die so etwas nicht mitmachen mussten.
Ursus
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Es könnte sein, dass ich dort 1957 in diesem Kinderheim war. Es muss Sommer gewesen sein. Ich weiss auch nicht mehr, ob ich 3 Wochen, oder 3 Monate dort war. Leider weiss ich den Namen nicht mehr. Ich weiss nur, dass es Ordensschwestern waren, weil dies meine Eltern erzählt hatten. Ich hatte Verdauungsstörungen und war immer verstopft, darum haben mich meine Eltern ins Heim gebracht.
Ich weiss überhaupt nichts mehr, was dort gewesen ist. Ich weiss nur, dass meine Eltern nicht ins Haus gehen durften um zu sehen, wo ich lebe und mit wem ich zusammen im Zimmer war.
Sie besuchten mich immer am Sonntag und die Schwester sagte dann, dass sie mich holen würden und nach draussen zu bringen. Ich bin inzwischen 69 und habe weder gute noch schlecht Erinnerung. Wenn sich jemand an mich (Fredy Jg. 52) erinnern würde, wäre cool. Ich sein immer ganz lieb gewesen. Könnte es sein, dass mir verboten wurde, über das, was geschieht im Heim mit den Eltern zu reden? Leider leben meine Eltern nicht mehr, um mehr zu erfahren.
Da ich vieles aus meiner Kindheit verdrängt habe, vielleicht weil es so schlimm war, wäre ich natürlich froh, wenn sich jemand an mich erinnern würde.
Nach dieser Heim-Zeit klappte meine Verdauung tiptop, ich ass alles und hatte nie mehr mit Verstopfung zu leiden.
Herzlichen dank, Snoopy52
1
Ich war im Herbst 1972 für 3 Monate im Heimeli aufgrund von Tuberkulose und einem Schatten auf der Lunge. Traumatisch war für mich die Trennung von meiner Familie. Meine Eltern haben mich oft besucht. Süssigkeiten und Elmer Citro wurden geteilt.
Ich erinnere mich an die Lehrerin sehr gut. Sie war sehr nett und hat mir in Windeseile schreiben und Lesen beigebracht. Ich war einzige Erstklässlerin. An die langen Liegepausen auf der Terrasse erinnere ich mich auch bestens - es war eine Qual in den kratzigen Decken. In der Suppe wurden die Medikamente aufgelöst und dadurch bekam diese einen üblen Geschmack.
An eine strenge Klosterschwester erinnere ich mich gut. Sie hatte wenig Verständnis für meinen Schmerz. Bei Heimweh gab es ein Stück Brot. Gebadet wurden wir einmal in der Woche. Mehrere Kinder im selben Badewasser nacheinander.
Eine Art Praktikantin war noch dort. Sie ging öfters mit uns spazieren und war nett und einfühlsamer. Ich habe mich oft um die kleineren Kinder gekümmert und mit ihnen gespielt. Ein kleiner Junge war Italiener.
Mit mir zusammen war ein Zwillings-Geschwisterpaar dort. Diese beiden würde ich gerne wiedersehen.
Ich bin selbst Coach und habe dieses Traume im Eigencoaching bearbeitet. Mir geht es heute gut damit. Herzlich, Butterfly
1
Ich war ca. 1959/60 da, im Alter von 5 Jahren. Meine Krankheit waren irgendwelche geschwollenen Drüsen im Hals! Schlechte Erinnerungen habe ich nicht.
Untergebracht war ich mit älteren Kindern (Erstklässler), ich war der Jüngste. Vermutlich wurde ich daher liebevoller behandelt!
Auch ich mag mich an die längeren Pausen auf den Balkonliegen erinnern. Meine Eltern machten mir den Aufenthalt schmackhaft durch eine grosse Eisenbahnanlage die es da geben sollte. Die war tatsächlich auch in einem Zwischengang vorhanden, aber mit einem grossen Tuch abgedeckt und nie in Betrieb.
1
Zufälig bin ich auf diese Seite gestossen. Bin aus Basel und arbeite zur Zeit in Cham. Die Erinnerungen ans Heimeli kamen auf. Ich war 1960 als ich 5 Jahre alt war dort wegen Keuchhusten. An die Liege auf Britschen erinnere ich mich gut und habe von der Schwesternaufsicht mehrfach Schläge auf die Oberschenkel bekommen weil ich geschwatzt habe wo man zwei Stunden still sein musste. In guter Erinnerung habe ich eine junge Nonne die Schwester Blanca hiess. Sie hat in der Küche gearbeitet. Würde mich sehr freuen wenn sich auch jemand an sie erinnern würde oder in Kontakt mit ihr ist.
1
Wie ging „das Lied vom Heimeli“?
1
Ich war 1964 als 9-jähriger für drei Monate im Heimeli wegen einem Schatten auf der Lunge. Ich habe da schöne Erinnerungen. Wir durften zum Beispiel nicht rennen. Es gab lange Siestas am Vor- und Nachmittags. Wir mussten viel beten. Die Lehrerin war schrecklich. Aber die Schwestern waren ok. Ein Junge kam vom Restaurant Rose in Kerns. Einer hiess René aus Solothurn. Er konnte gut Gitarre spielen. In einem Schrank waren die Geschenke aller Kinder. Schokolade und so. Einmal pro Woche wurde davon an alle verteilt. Es gab zwei, drei junge Mädchen die zu uns schauten. Die waren nett.
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Ja ich erinnere mich noch ein wenig an meine drei Monate, die ich im Heimeli verbracht habe. Es war 1957 oder 1958. Ich war 5 oder 6 Jahre alt. Man hat mich wegen gesundheitlichen Probleme in dieses Heim gebracht. Es war keine glückliche Zeit für mich. Ich war protestantisch, machte nie das Kreuz beim beten, sagte immer "Oh mi Gott" oder "Um Gott's wille"....Man darf Gott nicht so nennen, sagte man mir und ich wurde getadelt. Wie mehr ich getadelt wurde, wie öfter rutschte mir einen von diesen Sätze aus dem Munde. Meine Mutter sagte das immer....
Die langen "Siesta" auf Liegestühle auf der Terrasse habe ich auch nicht vergessen. Konnte einfach nicht still liegen. Sobald ich den Kopf hebte wurde ich angerufen.

Ich erinnere mich vage an eine junge Schwester, die war sehr nett zu mir.
Alles andere habe ich vergessen.

Sylvia
1
Katholische Kinderheime waren eine Katastrophe. Ungewollte Kinder wurden in Heime gebracht. Genau diese Katholische Kirche hat die Verhütungsmöglichkeiten (auch bei Prostituieren) schlecht gemacht/verhindert. P.S. Mein Onkel war über 10 Jahre Gemeinderat in einem grösseren Ort im Berner Oberland und hat uns später über diese schlechten Dinge erzählt. Alles wurde unter den Tisch gekehrt.

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